Am Freitag, den 8.11.24 ging es für sechs 9. bis 11. Klässler des Wahlkurses MUN am GymKi übers Wochenende zur KAMUN24. Die KAMUN ist eine jährlich stattfindende Model United Nations Konferenz am Karlsruher Institut für Technologie, bei der dieses Jahr 160 Schüler:innen und Student:innen drei Tage lang in sechs verschiedenen Komitees über Themen debattierten, die gerade bei der UNO auf dem Tisch liegen.
Von Freitag bis Sonntag am späten Nachmittag diskutierten also fünf GymKi 9. und 10. Klässler in der WHO als Einsteigerkomitee über die globale mentale Gesundheitskrise bei jungen Leuten, und die 28 Schülerinnen und Schüler schafften es mit Hilfe ihrer drei erfahrenen Vorsitzenden am Sonntagmittag tatsächlich, eine gute Resolution zu verabschieden, die von allen anwesenden Ländervertretern unterschrieben werden konnte.
Zur Vorbereitung der Diskussionen hatte es bereits im Vorfeld für jedes Komitee einen sogenannten Studyguide gegeben, in dem die Delegierten die wichtigste Information zum Thema nachlesen und vor allem Links für eine vertiefte Recherche finden konnten. Um zu zeigen, dass sie sich tatsächlich mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, sollten die Landesvertreter jeder ein sogenanntes Positionspapier schreiben und darin die Position des ihnen zugeteilten Landes darlegen. Mathilda Grünthaler (9d) überzeugte die Komiteevorsitzenden der WHO als Vertreterin für Katar und erhielt bei ihrer allerersten MUN-Teilnahme gleich die Auszeichnung für das beste Positionspapier in diesem Komitee!
Bei der UNCSD (Komitee für nachhaltige Entwicklung) wurde über Strategien zur Wassersicherung und der Prävention von Konflikten rund um Wasser diskutiert. Hier vertrat Luisa Vormelker (11d) Russland als Delegierte und überzeugte ihre Komiteevorsitzenden als Jüngste und als einzige Schülerin in diesem Komitee davon, dass sie die Auszeichnung zur Besten Delegierten der UNCSD verdient hatte – und besser geht’s nicht bei einer MUN Konferenz!
Es ist einfach immer wieder aufs Neue so spannend zu sehen, wie diese Jugendlichen ganz aufgeregt zu einer MUN-Konferenz fahren, dort in null Komma nix Fuß fassen, in ihre Rolle als Landesvertreter schlüpfen und sich dabei der englischen Sprache bedienen, als wäre das ihr täglich Brot. Dann halten sie zuerst ihre Eröffnungsreden und tauchen anschließend völlig in ein Thema ab, mit dem sich viele andere nie beschäftigen.
Und in den drei Konferenztagen wird gestritten, verhandelt, getadelt (es gilt ja ein strenges Formulierungsprotokoll einzuhalten) und „bestraft“ (Rollenspiele, Karaoke, Tänze) und am Ende gefeiert, dass sich die unterschiedlichen Länder mit ihren oft konträren Interessen am Schluss tatsächlich einigen. Im Konferenzverlauf lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Position ihres Landes, selbst wenn diese nicht ihrer eigenen Meinung entspricht, fundiert zu begründen, sie netzwerken tatsächlich schon international und perfektionieren ihre Memes-skills, indem sie nervige Aspekte der Debatte witzig auf den Punkt bringen. Nach Hause fahren sie dann mit neuen Kontakten, vor allem einer erweiterten Sicht auf die beschränkten Dinge, die in der Politik überhaupt nur möglich sind, und zu Recht stolz auf sich.
Kristina Wiese