Pablo Picassos Skulptur „Pavian mit Jungem“ (1951) ist ein herausragendes Beispiel für Objektkunst, bei der Alltagsgegenstände in eine neue künstlerische Form überführt werden. Picasso nutzte einen ausrangierten Spielzeug-Auto-Karosserieteil als Kopf des Pavians und ergänzte es mit modellierten Bronzeelementen, um das Tier realistisch darzustellen.
Diese Technik steht im Kontext der Objet Trouvé („gefundene Objekte“), einer Strömung der Objektkunst, bei der Künstler vorgefundene Gegenstände umfunktionieren und in einen neuen, oft überraschenden Bedeutungszusammenhang setzen. Picasso zeigte damit, dass künstlerischer Ausdruck nicht nur aus klassischen Materialien wie Ton oder Stein entstehen muss, sondern auch durch kreative Neukombination von Alltagsobjekten.
Diesen Ansatz machen sich die Kurse der 12. Jahrgangsstufe zu Eigen und transformierten Alltagsgegenstände wie Putzmittelbehälter kreativ in Tier-Objekte transformiert. Zunächst analysieren die Schülerinnen und Schüler den Gegenstand zeichnerisch auf einem Skizzen- und Studienblatt, um Form, Struktur und Materialität zu untersuchen. Ergänzt wird dies durch Varianten, die neue Assoziationen wecken. Anschließend gestalten sie unter anderem aus Zeitung, Tape und Pappmaché ein kreatives Tier-Objekt, in das der ursprüngliche Gegenstand sichtbar integriert wird. Detailreiche Ausarbeitung, Farbgestaltung und Stabilität stehen dabei im Fokus und fördert die handwerklichen Fertigkeiten. Abschließend wird ein Ausstellungstext zur künstlerischen Intention verfasst, was unter anderem auch zu einer Reflexion über das Verhältnis von Mensch und Natur, von natürlichen und künstlichen Stoffen führt.